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Das Grab des Novalis ist eine radikale Dekonstruktion der Idee einer DDR, die es so nie gegeben hat und nie geben konnte. Körners Text ist eine philosophische Groteske, ein komplexes Satyrspiel, welches das innere Dilemma einer diktatorischen Weltanschauung aufzeigt und ad absurdum führt.
Dieser Essay ist der dritte Teil des neunteiligen Fragmentromans Das Land aller Übel, ein literarisch-analytischer und philosophischer Zugriff auf die staatstragende, konkret genannte Utopie des Kommunismus. Gemeint ist dabei nicht die DDR, sondern das Land Utopia, also die Idee einer DDR, die es so nie gegeben hat und nie geben konnte.
Körners Roman liefert eine radikale Dekonstruktion, die sich im Kopf des Lesers zum Schauspiel fügt. Der Autor transponiert die sechzehn Gestalten aus dem Märchen, das Klingsohr in dem Roman Heinrich von Ofterdingen erzählt, in sein Stück – als archetypische Gestalten eines ideologisch traumatisierten Bewusstseins.



Über den Autor

Thomas Körner, geboren 1942 in Breslau, wuchs bei Dresden auf. Er studierte Medizin und Jura und schrieb experimentelle Gedichte, Stücke und Prosa. Später arbeitete er als Krankenpfleger, Richterassistent sowie als Librettist und schrieb dabei an dem Fragmentroman Das Land aller Übel. 1980 floh Körner in die Bundesrepublik, wo er von 1985 bis 1988 Dramaturg am Deutschen Schauspielhaus Hamburg war und u.a. mit Peter Zadek zusammen arbeitete. Körner ist seit 1980 auch als Übersetzer und Autor für das Musiktheater tätig.