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"Einem hergelaufenen Hund mochte man nur zeigen, ich hebe einen Stein auf. Und er begreift, das ist ein Feind, der schlägt dich tot. Und der Hund läuft davon. Ich begriff das nicht. Heute weiß ich, dass es so war. Dass der Staat die Hand mit dem Stein war." Sonja war 16, trug Parka, Jeans, lange Haare und der Beat dröhnte aus dem Kofferradio - eine Gefahr für die Staatsmacht.

Rostock, Mai 1968: "Wir saßen hier fest. We're not going to San Francisco, some flowers in our hair."
Während in Paris, Berlin, Warschau die Straßen brannten, waren Sonja und ihre Freunde als Gammler verschrien und im Visier von Volkspolizei und Stasi. Verhaftung. Strafe: geschlossener Jugendwerkhof Torgau. Schlimmer als Knast. Über ihre Erlebnisse dort konnte und durfte sie nicht sprechen. Erst 1989, zwischen Angst und Aufbruch, lebte sie endlich ihren Traum von der Freiheit.


Osburg-Verlag

erschienen im März 2014

Broschur

ca. 290 Seiten

ISBN: 9783955100421


© Meike Kenn
© Meike Kenn

Über die Autorin

Mit „Sonja: ‚negativ-dekadent‘" erzählt Silke Kettelhake, Journalistin und langjährige Filmredakteurin im Auftrag der Bundeszentrale für politische Bildung, ein Frauenleben in beklemmender und zugleich befreiender Intensität. 2008 erschien bei Droemer „Erzähl allen, allen von mir!“, die Lebensgeschichte der Libertas Schulze-Boysen und ihres Kreises, der „Roten Kapelle“. 2010 publizierte Silke Kettelhake bei Osburg ihre Biografie über die Mutter des Berliner Bären, die Künstlerin Renée Sintenis. Mit „Mutter Corsage“, Droemer 2012, beschrieb Kettelhake Emanzipations- und Zeitgeschichte anhand der Lebensgeschichte einer Berliner Dessouverkäuferin.