Das Buch ist Bestandteil eines trimedialen Großprojektes zum 25. Jahrestag der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls. In 25 Fernsehfilmen von jeweils 15 Minuten, die in der Woche vor dem 9. November 2014 an fünf Abenden im rbb zu sehen sind, werden 25 Ostdeutsche porträtiert.
Deren Geschichten und Entwicklungen seit 1989 haben Journalisten der Berliner Zeitung aufgeschrieben, die selbst als ein Ost-West-Labor gilt.
Es wurden Menschen aus verschiedenen Berufen und Regionen ausgewählt, ihre Schicksale und Wege in die bundesdeutsche Gesellschaft können für viele stehen. Da gibt es Geschichten, die wie Nachwende-Märchen klingen, gibt es Brüche und Misserfolge, aber auch eine ungeheure Willensanstrengung und den Stolz, aus eigener Kraft Beachtliches geschaffen zu haben. Viele schätzen die Erfahrung, in zwei unterschiedlichen politischen Systemen gelebt zu haben, und sie haben sich ihren »skeptischen Blick« bewahrt, der ihnen auch noch heute hilft, Scheinwahrheiten von der Realität zu unterscheiden.

Da ist der einstige Handelsattaché, der gewitzt die Möglichkeiten der neuen Zeit für Handel und Wandel nutzt, der ehemalige LKW-Fahrer, der es zum international gefragten Airbrush-Künstler gebracht hat, die erste Stripperin der DDR, die inzwischen eine Erotik-Tanzschule leitet, zwei Chemiker, die nach der Abwicklung ein erfolgreiches eigenes Unternehmen auf die Beine gestellt haben, der Porsche-Chef aus Leipzig, der früher Barkas-Lieferwagen gebaut hat oder Judy Lybke, Deutschlands wichtigster Galerist – um einige zu nennen.
Die spannenden biografischen Auskünfte aus unterschied- lichsten sozialen Perspektiven machen deutlich, wie verschieden die Menschen mit den Veränderungen umgegangen sind und wie sie ihren Weg in die neue Gesellschaft gefunden haben. Einige – auch das zeigt sich – sind noch unterwegs.