Wim Wenders Film Im Laufe der Zeit, der an der innerdeutschen Grenze spielt, war im August 1989 für Sabine Würich der Anlass, eine Reise zu den Originalschauplätzen des Films zu unternehmen. Dann, vor Ort, war die Künstlerin von der totalen Abriegelung des Landes jenseits der Grenze beeindruckt und folgte dieser Sperre zwei Wochen lang.

Nach dem Mauerfall reiste die Fotografin im Laufe von 20 Jahren kreuz und quer durch den neuen Teil der Republik und hielt die bauliche Umgestaltung Ostdeutschlands fest. Im Zentrum ihrer Arbeit steht das Dreiecksverhältnis Ort, Mensch, Erinnerung – Orte zur Orientierung im Alltag, verbunden mit Emotionen, die an bestimmte Ereignisse erinnern.

Aus dem Vorwort von Wolfgang Thierse

[…] Dass Sabine Würich mit diesem Buch ein großer Wurf gelungen ist, habe ich beim ersten Durchblättern der Projektstudie sofort empfunden. Obwohl mir als ehemaligem DDR-Bürger der Titel des Buches Der ferne Osten zunächst befremdlich erschien, so habe ich beim Betrachten der Fotografien mehr und mehr verstanden, wie treffend er beschreibt, was Sabine Würich auszudrücken versucht. Mit diesem Buch kann eine Entdeckungsreise unternommen werden in Landschaften, in Städte, in Industriegebiete, in den ehemaligen Grenzstreifen zwischen Ost und West – eine Reise, die auch denjenigen ganz neue Eindrücke verschaffen kann, die in diesem eigentümlichen Land namens DDR gelebt haben, denen die DDR nah und vertraut war und inzwischen und überraschend schnell fern und fremd geworden ist. […]

 

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