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Der Direktor des weltberühmten Jüdischen Museums Berlin, Michael Blumenthal, legt seine Memoiren vor, ein Zeitzeugnis ersten Ranges. Geboren in der Weimarer Republik, aufgewachsen im Dritten Reich, floh er mit seiner Familie vor den Nazis ans andere Ende der Welt, nach Shanghai. Von dort emigrierte er in die USA und machte Karriere in Wirtschaft und Politik, unter anderem als Berater Präsident Kennedys und als Finanzminister unter Präsident Carter. 1997 folgte er dem Ruf seiner Heimatstadt und kehrte nach Berlin zurück.

 

Blumenthal, zu dessen Vorfahren Rahel Varnhagen und Giacomo Meyerbeer zählen, schildert eindringlich seine Jugend im Berlin der Nazi-Jahre und die dramatische Flucht in letzter Minute aus Hitler-Deutschland ins japanisch besetzte Shanghai. Dort erlebt er eine Zeit voller Entbehrungen und wird nach dem Ausbruch des Pazifikkrieges von den Japanern interniert. 1947 emigriert er nach Kalifornien. Ob als Professor für Volkswirtschaftslehre, Wirtschaftsmanager, Präsidentenberater oder Finanzminister − immer war Blumenthal ganz nah am Zeitgeschehen. So entfaltet sein Buch über das Persönlich-Anekdotische hinaus ein Panorama des 20. Jahrhunderts. Den Ausklang bildet die Rückkehr nach Berlin, in die Stadt der Kindheit und Jugend, aber auch der barbarischen Judenverfolgung. Mit der Souveränität des weltgewandten Elder Statesman bescheinigt Blumenthal dem heutigen Deutschland, seine dunkle Vergangenheit endgültig hinter sich gelassen und eine moderne, weltoffene Gesellschaft geschaffen zu haben.

 

Im letzten Kapitel seines Buches berichtet er über seine Eindrücke, die er im Deutschland der Neunziger Jahre sammelt: über das wieder erwachte jüdische Leben, den Umgang der Deutschen mit Vergangenheit, Demokratie und Einheit, über Freundschaften mit Helmut Schmidt, Michael Naumann und vielen anderen, aber auch über das schwierige Verhältnis der Deutschen zu einer zunehmend multikulturell geprägten Gesellschaft, über Philosemitismus und manches mehr. Und natürlich erfährt man, wie sich das Ausstellungskonzept des weltweit bekannten Jüdischen Museums zu seiner heutigen Form entwickelte.


Propyläen Verlag

Aus dem Amerikanischen von Klaus-Dieter Schmidt

576 Seiten mit 16 Seiten s/w-Abbildungen

€ 24,95

ISBN: 978-3-549-07374-2

Erscheint am 1. Oktober 2010


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