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Als DDR-Bürger im Dezember 1989 die Dienststellen der Stasi besetzten, ahnte niemand, dass sich in deren Archiven trotz massiver Vernichtung weit über hundert Regalkilometer Akten befanden. Die Dokumente geben Zeugnis von tausendfachem Verrat, von Unterdrückung,
Ausbeutung und Betrug. Sie belegen aber auch, dass Menschen während vierzig Jahren Diktatur mindestens ebenso häufig dem Bösen widerstanden haben oder sogar dagegen aufbegehrten.
»Genossen, wir müssen alles wissen!«, hatte Minister Erich Mielke seinen Mitarbeitern einst befohlen. Und die erfüllten seinen Auftrag akribisch. Der vorliegende Band versammelt eine Auswahl zusammengefegter Aktenreste aus dem Stasi-Ministerium. Zahlreiche Berichte sind beklemmend, manche mögen erheiternd sein, vieles ist eigentlich banal, bei einigen Papieren glaubt man seinen Augen nicht zu trauen, anderes lässt das Blut in den Adern gefrieren. In der Summe entsteht aus der Prosa des verhassten Repressionsapparates ein lebendiges, die Wirklichkeit der DDR
facettenreich spiegelndes Lesebuch.


Lukas Verlag

Klappenbroschur
208 Seiten; € 19,80
15,8 x 23,5 cm
Mit 70 Schwarzweiß- und
24 farbigen Abbildungen
ISBN 978-3-86732-200-3


Über die Auroren

GUDRUN WEBER, geboren 1958 in Ost-Berlin; Studium der Bibliothekswissenschaft an der HU Berlin, Fachreferentin an der WAB(B) in Erfurt, Jugendbibliothekarin für den Bezirk Berlin-Friedrichshain, Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Zentralinstitut für Bibliothekswesen, Lehrauftrag am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der FU Berlin. Ab 1992 in der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) als Rechercheurin und Mitarbeiterin an Publikationen im Fachbereich Opposition und Widerstand in der DDR; Publikation zur Westarbeit des MfS.


THOMAS AUERBACH, geboren 1947 in Leipzig; Elektromonteur, Erzieher, Diakon, Religionspädagoge, Dipl.-Sozialpädagoge; 1970–76 Stadtjugendleiter der Evangelischen Kirche in Jena; 1976 politische Inhaftierung durch das MfS und Zwangsausbürgerung aus der DDR 1977; 1978–93 Jugendleiter, Religionslehrer und Referent für politische Erwachsenenbildung am Gesamtdeutschen Institut in West-Berlin. Ab 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen der ehemaligen DDR (BStU); 1998 Lehrauftrag am Sozialpädagogischen Institut der Technischen Universität Berlin zum Thema Stasi- und Jugend in der DDR, 2000 Bundesverdienstkreuz; 2006–08 Leiter der Außenstelle Schwerin der BStU; Publikationen u. a. zu den geplanten Isolierungslagern des MfS, Terrorund Sabotagevorbereitungen des MfS gegen die Bundesrepublik, Opposition und Widerstand in der DDR.