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Statt als Nachrichtensoldat, wie gemustert, fand sich Andreas Schön nach der Einberufung zur Nationalen Volksarmee in Berlin beim Grenzregiment 35, Grenzbrigade „13. August“ wieder. So wurde er an der innerdeutschen Grenze  „Mauerwächter“. Der Freizeitalltag glich wohl dem der anderen Einheiten der NVA. Doch im Dienst gab es Unterschiede. Denn die unmittelbare Nähe zum „Feind“, den man ständig sah und fast hätte greifen können, die ständige Anspannung beim Wachdienst und Vorkommnisse im militärischen Dienstalltag ließen bei ihm manchen Zweifel an der Sinnhaftigkeit seines Tuns aufkommen. Der Autor schildert den Grenzaufbau, beschreibt Vorschriften und den Umgang mit „Grenzverletzern“ und setzt sich mit dem „Schießbefehl“ auseinander. Auch seine Erlebnisse mit den Alliierten in der geteilten Stadt werden mit geschildert.


Dosse Verlag

Broschiert

12x19 cm

188 Seiten

21 Abb. s/w
10,90 €

ISBN 978-3-9813533-3-4


Über den Autor

Andreas Theodor Schön, Jahrgang 1945, studierte nach der Mittleren Reife von 1961-1964 am Institut für Lehrerbildung in Kyritz Pädagogik. 1965 zum Grundwehrdienst in der NVA eingezogen, war sein Einsatzort für achtzehn Monate  Berlin. Nach dem Hochschulstudium mit Päd. Grad Dipl.-Lehrer 1972 arbeitete er bis 1990  in diesem Beruf. 1990 bis 1994 war er Kommunalbeamter in einer Kreisverwaltung, anschließend bis 2002 Erster Beigeordneter einer Stadt m Bundesland Brandenburg. Danach war er von 2002 bis 2010 als Auslandsmanager eines Unternehmens in Osteuropa tätig. Seit 2010 ist er Pensionär.


Vorwort

Mein Dank gilt all denen, die in meiner Dienstzeit und in meinem Wachabschnitt nicht die Berliner Mauer überwinden wollten. Sie haben mir dadurch einen enormen Entscheidungsdruck erspart und nach der Wende eine unbelastete Zukunft ermöglicht. Warum ich erst zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer meine Erinnerungen öffentlich mache? Es war damals eben kein Ehrendienst! In den Jahren der deutschen Einheit wuchs diese meine Überzeugung. Ich habe zwar keinem Menschen körperliche Gewalt angetan, aber ich habe als Rädchen im Uhrwerk funktioniert und damit Unrecht gestützt, und darauf bin ich nicht stolz.  „… Das ist kein Talentewettbewerb: Unter Zeitdruck und oft in Todesangst müssen junge Leute, herausgerissen aus dem friedlichen Leben in einer Wohlstandsrepublik Deutschland, Knall auf Fall entscheiden, ob sie töten, bomben, mitmachen beim mörderischen Videospiel des ,targeted killing‘, des ferngesteuerten Ausschaltens von Menschen, die als Feinde der westlichen Ordnung gelten.“ Auszug aus „DER SPIEGEL“ vom 30.11.09 über den Afghanistankrieg: Wettstreit ums Töten Als ich diesen Beitrag las, machte ich mich wieder an die Arbeit und setzte mein jahrelang unterbrochenes Schrei­­ben an diesen Erinnerungen fort.