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Während für die einen die Revolution von 1989 noch lange nicht abgeschlossen ist und sie provokant die Frage stellen, was wohl mehr wert sei, die neu gewonnene Freiheit oder ein sicherer Arbeitsplatz, sehen die anderen alle politischen Ziele des damaligen Umbruchs als erreicht an.
Im zehnten Jahr der deutschen Einheit haben 14 herausragende Vertreter der Bürgerrechtsbewegung anläßlich einer Vortragsreihe an der Technischen Universität Chemnitz Bilanz gezogen. Betont werden die neuen Möglichkeiten seit dem Sturz der SED-Diktatur, doch zugleich Risiken zur Sprache gebracht. Manch einer spürt den Widerspruch zwischen Idee und Wirklichkeit heute.
Zudem hat der Herausgeber allen Protagonisten von damals, die heute unterschiedliche Ziele innerhalb des demokratischen Spektrums verfolgen, ein ausführliches Porträt gewidmet und die oppositionellen Bestrebungen der achtziger Jahre nachgezeichnet. Die dokumentierten Reden und Pressereaktionen darauf zeigen, dass die unkonventionellen Denkansätze der Bürgerrechtler auch in der Gegenwart vielfältigen Stoff zur Diskussion bieten.
Bilanz ziehen: Jens Reich, Konrad Weiß, Marianne Brithler, Vera Lengsfeld, Günter Nooke, Wolfgang Templin, Markus Meckel, Ehrhart Neubert, Freya Klier, Rainer Eppelmann, Edelbert Richter, Ulrike Poppe, Friedrich Schorlemmer, Joachim Gauck


C.H. Links Verlag

Ausstattung: Broschur
Format: 14.8 x 21.0 cm
Seitenzahl: 328
Abbildungen s/w: 15
Reihe / Kategorie:
Forschungen zur DDR-Gesellschaft
ISBN: 978-3-86153-223-1
Erstveröffentlichung: 09.2000
Auflage: 2.
Erschienen: 01.2001

24,90


Pressestimmen

Bei den Beiträgen fasziniert die Offenheit, mit welcher alle über sich, über ihre Hoffnungen und Ziele im Herbst 1989, über ihre Illusionen in der Machtfrage, über Selbsttäuschungen und Enttäuschungen schreiben.
Das Parlament, 8./15.9.00

Für den in der deutschen Geschichte einmaligen Prozeß der Wiedervereinigung stellt dieser Sammelband mit seinen bisweilen spannend zu lesenden zeitgeschichtlichen Selbstauskünften, gegenwartskritischen Anstößen und biografischen Abrissen des Herausgebers eine Fundgrube dar.
Rheinischer Merkur, 38/2000

Es war eine kluge Idee von Eckhard Jesse, die im Rahmen einer Ringvorlesung an der TU Chemnitz gehaltenen Vorträge von 14 ehemaligen DDR-Bürgerrechtlern als Buch herauszugeben. Die Texte zum Generalthema Revolution in der DDR - zehn Jahre danach lohnen die Lektüre. Eine differenzierende Einleitung erschließt sie - und ein interessanter Überblick des Herausgebers über oppositionelle Bestrebungen in der DDR der achtziger Jahre mit aktueller Biographie, ergänzt durch Kurzporträts der 14 Autorinnen und Autoren, schließt das Ganze ab.
Gegen Vergessen, September 2000

Die Gedankengänge sämtlicher Aufsätze belegen, dass durch die Bürgerrechtler in allen Parteien ein Element in die politische Kultur gekommen ist, das die grassierende Lagermentalität zurückdrängt. Nonkonformismus überlagert Schubladendenken, und schon allein deshalb ist der sehr gut konzipierte Sammelband lesenswert.
Darmstädter Echo, 9.10.00

Ein interessantes und quicklebendiges deutsches Geschichtsbuch - mit brisantem Bezug zur Gegenwart.
Badische Zeitung, 30.9.00

Herausgeber Eckhard Jesse ist es mit diesem Buch gelungen, die Erfahrungen der Revolutionäre von damals für das Verständnis des Innenzustandes unseres Vaterlandes heute fruchtbar zu machen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17.10.01