1,35 Millionen Flüchtlinge und Übersiedler aus der DDR passierten zwischen 1953 und 1990 das Notaufnahmelager Marienfelde als „Tor zum Westen“. Auf ihrem Weg in ein neues Leben waren die Angekommenen beständig einer kritischen Be­wer­tung durch Behörden und die Öffentlichkeit ausgesetzt: Hatte man es mit „ech­ten“ Flücht­lin­gen zu tun, die politischer Druck zum Weggehen getrieben hatte – oder mit Tau­ge­nicht­sen, Abenteurern und solchen, die nur ihren wirtschaftlichen Vorteil such­ten? Die Studie von Elke Kimmel ver­deutlicht, dass überzeugend glaubwürdig vorgebrachte Grün­­de sowohl im Notaufnahme­ver­fah­ren als auch bei der Gewährung staatlicher Unterstützungsleistungen in den 1950er- und 60er-Jahren eine entscheidende Rolle spiel­ten.

Die Un­tersuchung ist aus der Auswertung von Beständen des Landesarchivs Ber­lin ent­stan­den. In zahlreichen Fallbeispielen skizziert sie die Schicksale, die sich hinter den An­­trägen, Eingaben und Widersprüchen verbergen.

 


Metropol-Verlag

ISBN 978-3-940938-36-7
116 Seiten
Preis: 14,00 Euro


Rede von Brigitte Lange anlässlich der Buchpräsentation

„... war ihm nicht zuzumuten, länger in der SBZ zu bleiben“

Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde am 26. Februar 2009

brigitte-lange.de (pdf-Datei)


Flucht aus der DDR - Das Notaufnahmelager Marienfelde

© Medienhaus EKHN, www.youtube.com, 2.10.2012

Wer aus der DDR geflohen ist, stand in der Bundesrepublik nur mit dem da, was er bei sich hatte. Erste Hilfestellung im neuen, freien Leben bot das Notaufnahmelager Marienfelde. Unterkunft, Papiere, und Hoffnung auf ein besseres Leben warteten dort. Wilfried Seiring floh noch vor dem Mauerbau...