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»Ihr Delikt kommt gleich nach Massenmord«,nahm man Ellen Thiemann im Gefängnis in Empfang. 1972 war sie wegen versuchter Republikflucht verhaftet worden, 23 Monate musste sie im DDR-Frauenzuchthaus Hoheneck Zwangsarbeit leisten. In ihrem aufrüttelnden Bericht stellt die Journalistin die Frage: „Wo sind die Toten von Hoheneck?“. Sie dokumentiert die Hölle von Hoheneck und enthüllt, wie einstige Gefangene auch nach dem Mauerfall noch Repressionen durch die Stasi ausgesetzt sind, deren Funktionäre bis heute wichtige Positionen in unserer Gesellschaft innehaben.

Ellen Thiemann prangert bislang verschwiegene Verbrechen im berüchtigten Frauenzuchthaus der DDR an: sie erzählt von den bis heute vertuschten Selbstmorden verzweifelter Strafgefangener, von Müttern, denen ihre Kinder durch Zwangsadoption entrissen und Inhaftierten, die durch verordneten Missbrauch von Psychopharmaka ruhiggestellt wurden. Sie nennt zum ersten Mal die Namen einiger Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi unter Personal wie auch unter Gefangenen, die ihre Leidensgefährtinnen aushorchten. Und sie hört nicht auf, die Verbrechen der DDR-Diktatur anzuprangern, bis das brutale System mit all seinen Unmenschlichkeiten aufgedeckt und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Mit einem Geleitwort von Norbert Lammert


Herbig-Verlag

272 Seiten, mit 39 Fotos und Abb.

€ 19,99

ISBN 978-3-7766-2717-6


Über die Autorin

Ellen Thiemann wurde 1937 in Dresden geboren. 1960 heiratete sie den DDR-Spitzensportler und Sportjournalisten Klaus Thiemann. Nachdem 1972 an der Grenze das Fluchtauto mit ihrem Sohn gefasst wurde, dem die Eltern wenige Tage später folgen sollten, nahm sie die Schuld allein auf sich und damit die Verurteilung zu dreieinhalb Jahren Haft. 1975 wurde sie entlassen, ließ sich scheiden und konnte schließlich in die BRD ausreisen.


Artikel über das Buch

Verschwunden oder nicht dokumentiert?

Ellen Thiemann über ungeklärte Todesfälle im größten Frauenzuchthaus der DDR

heise.de/tp, 22.6.2013



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