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Eine Dokumentation mit Kommentaren von Günter Grass und Zeitzeugen

»Angefallen wegen Provokation« – so beginnt im August 1961 die Stasi-Akte von Günter Grass. Der Dichter hatte klare Worte gegen die Drangsalierung seines DDR-Kollegen Uwe Johnson gefunden. Wenig später verurteilt er in einem offenen Brief den Bau der Berliner Mauer. Seitdem ließ ihn der Geheimdienst nicht mehr aus den Augen, sammelte Material über ihn und die Gruppe 47 und überwachte ihn bei seinen Besuchen in der DDR. Die Kontrolle endete erst im Herbst 1989.
Die von Kai Schlüter aufbereiteten Akten spiegeln ein wichtiges Stück deutsch-deutscher Zeitgeschichte, denn sie zeigen die oft abenteuerlichen Wege des heimlichen Literaturaustausches zwischen Ost und West, das Lavieren der offziellen Kulturpolitik und die Mechanismen der Überwachung. Ergänzt werden die Stasi-Materialien durch Dokumente und Fotos sowie ausführliche Kommentare von Günter Grass und den damals beteiligten Kollegen, die manches richtigstellen.

 


Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag

Format: 13.5 x 21.0 cm

Seitenzahl: ca. 300

Abbildungen s/w: 20

ISBN: 978-3-86153-567-6

Erscheint voraussichtlich: 03.2010


Das Buch erscheint am 12.3.2010 und kostet 24,90 €. Alle Angaben zum Buch finden Sie auch auf unserer Website www.christoph-links-verlag.de


Zum Buch gibt es auch ein Hörbuch

Niemals hat sich Günter Grass mit der deutschen Teilung abgefunden. Seit dem Mauerbau 1961 verurteilte er den DDR-Sozialismus. Zugleich bereiste er regelmäßig die DDR, las dort öffentlich und hielt intensiven Kontakt zu ostdeutschen Schriftstellern. Der SED-Führung galt er als antisozialistischer Reaktionär, weil er die Zensur in der DDR kritisierte und eine Friedensbewegung auch dort für notwendig hielt.
In den Stasi-Unterlagen taucht Grass erstmals 1961 auf. Von da an wurde er bei allen DDR-Besuchen engmaschig überwacht. Die Staatssicherheit versuchte, Einfluss auf seine Lesungen zu nehmen, drangsalierte seine Kontaktpersonen und verfolgte seine publizistischen und politischen Aktivitäten in der Bundesrepublik aus der Ferne sehr genau.
Der Autor hat 2200 Seiten Stasi-Akten gesichtet und zeichnet präzise nach, wie die Geheimpolizei mit schier unglaublichem Aufwand versuchte, Grass und seine Kontaktpersonen in der DDR zu »zersetzen«. Dabei schreckte sie vor Ausweisung, Verrat und Verhaftung nicht zurück. Doch Grass ließ sich weder einschüchtern noch vor den ideologischen Karren der DDR spannen.

Hörfunkfeature von radiobremen.
Erstsendung: Nordwestradio am 8.11.2009
Audio-CD, Laufzeit 58 Minuten
9,90 €


Schlüter, Kai
Deckname Bolzen
Günter Grass im Visier der Stasi
978-3-86153-588-1
EUR 9,90
Audio-CD
Erscheint: 12.3.2010


Videos mit und über Günter Grass bei Youtube


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Kant nordet Schriftsteller-Kollegen ein

ostblog.blog.de, 6.4.2010


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Günter Grass war für die Ost-Machthaber ein doppelter Störfall: als weltberühmter Autor mit gelegentlich unbequemen Werken und als politischer Einmischer, der permanent von der DDR und bei seinen Besuchen in der DDR politische und literarische Freiheiten einforderte

otz.de, 25.3.2010


Aufarbeitung

Günter Grass stellt sich Stasi-Akte

Im Berliner Ensemble sprach Autor Günter Grass erstmals über die Bespitzelung durch das MfS

bz-berlin.de, 21.3.2010


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Günter Grass im Visier der Stasi

Der Autor Kai Schlüter hat die Stasi-Akte von Nobelpreisträgern Günter Grass als Buch veröffentlicht. Der Schriftsteller selbst stellte die Dokumentation auf der Leipziger Buchmesse vor

dw-world.de, 20.3.2010


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Die Stasi bespitzelte den Schriftsteller 28 Jahre lang - und mehrte seinen Ruhm

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Ein neues Buch gewährt Einblick in die Stasi-Akte von Günter Grass. Lutz Rathenow hat es gelesen

bz-berlin.de 8.3.2010


Was Günter Grass zu seiner Stasi-Akte schrieb

Günter Grass hat 2002 zugestimmt, dass seine Akte für die Wissenschaft geöffnet wird - in einem Brief an die Stasi-Unterlagen-Behörde vom 8.Januar 2002, den Grass der WELT zur Verfügung stellte.

Welt Online, 5.3.2010


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Großeinsatz gegen den gefährlichen Gast

Die Stasi sah in Günter Grass einen ideologischen Feind und bespitzelte ihn jahrzehntelang. Ein neues Buch belegt, wie der Geheimdienst den Schriftsteller bei seinen Besuchen in der DDR ausspionierte - und der Dichter auch im Osten für einen demokratischen Sozialismus warb
Spiegel Online, 3.3.2010